1. Herren: VfS hält Druck im Titelkampf hoch / VfS-Reserve siegt mit 25:22 nach 6:14-Rückstand / Damen und 3. Herren verlieren in Sundern
- Chris Martin
- 24. März
- 6 Min. Lesezeit
38:27 im Bezirksliga-Derby gegen Neheim der 16. Saisonsieg

Warstein – Der VfS Warstein zieht durch, gewinnt auch sein vorletztes Heimspiel in der Bezirksligasaison souverän und lässt sich von einem verspäteten Anwurf nicht aus der Ruhe bringen: Die Gäste aus Neheim standen auf der A46 zwischen Freienohl und Wennemen in einer Vollsperrung, weshalb die Partie in der Warsteiner Dreifachturnhalle am Samstagabend mit über 30-minütiger Verspätung begann. Das 38:27 war die passende Antwort auf die Topspiel-Niederlage letzte Woche in Brechten, wodurch man den Druck auf den Titelkonkurrenten aus Dortmund hoch hält.
Bezirksliga: VfS 59 Warstein - TV Neheim 38:27 (20:13).
Der VfS Warstein spielt eine nahezu makellose Saison, könnte am Ende dennoch die Aufstiegsrelegation verpassen, sollte Brechten seine verbleibenden vier Spiele allesamt gewinnen. Doch soweit wollen die Warsteiner noch gar nicht vorausblicken. Im Hier und Jetzt haben sie gezeigt, dass weiter mit ihnen zu rechnen ist. Von einem Spannungsabfall nach dem Brechten-Spiel war gegen Neheim nichts nichts zu spüren.
Allerdings ließen die Gastgeber in der Anfangsphase schon ein wenig die Konzentration vermissen, führte Neheim, das bis dahin schnörkellos spielte, nach einem Nöggerath-Treffer mit 5:4 (9.). Danach wurde Warstein immer besser, angetrieben von einem kaum zu bremsenden Sören Johannsmann auf Halblinks, der in der ersten Halbzeit sechs seiner insgesamt neun Treffer erzielte.

Auffallend war, dass Co-Trainer Tobias Clewing, der den privat verhinderten Zoran Kaseric vertrat, deutlich mehr durchwechselte als bislang von den Warsteinern im Saisonverlauf gesehen. So standen in den ersten 30 Minuten – bis auf Eduard Schill – alle VfS-Akteure mindestens einmal auf der Platte. Im Tor nagelte Niklas Schmidt seine Kiste wie gewohnt zu, parierte unter anderem zwei Siebenmeter in Hälfte eins.
Etwas länger, nämlich exakt vier Minuten und 16 Sekunden, dauerte es bis zum ersten Warsteiner Treffer im zweiten Spielabschnitt. Bis dahin hatte sich die Heimmannschaft die ein oder andere Nachlässigkeit erlaubt, ohne dass Neheim daraus wirklich Kapital schlagen konnte. So war spätestens nach dem 29:20 durch Sören Johannsmann (44.) das Bezirksliga-Derby entschieden.
Die Gäste ärgerten sich anschließend über die Disqualifikation gegen Hannes Koch (47.), der seinem Gegenspieler ein paar unschöne Worte mit auf den Weg gegeben haben soll. Koch sah die blaue Karte in einem ansonsten absolut fairen Derby und wird den Neheimern mindestens für zwei Spiele fehlen.

Als dann auch noch Eduard Schill für Warstein einnetzte – zu diesem Zeitpunkt stand es 36:26 – war klar, dass sich an diesem Abend alle Warsteiner Feldspieler in die Torschützenliste eingetragen würden. Hinten hielt der mittlerweile eingewechselte Hendrik Hilwerling den letzten Wurf des Spiels von Caruso. Warsteins 16. Saisonsieg war am Ende nie gefährdet.
Statistik
Torfolge: 2:2 (4.), 4:5 (9.), 11:6 (17.), 14:9 (22.), 18:12 (28.), 21:17 (36.), 25:18 (40.), 29:20 (44.), 31:23 (50.), 35:25 (53.), 37:26 (57.), 38:27 (60.).
Zeitstrafen: VfS 2 / TVN 5.
Blaue Karte: Koch (47./TVN).
Siebenmeter: VfS 2/3, TVN 5/6.
Schiedsrichter: Heinz/Mütze (Dortmund).
Zuschauer: 200.
VfS: Niklas Schmidt, Hilwerling (ab 49.); J. Schmidt (1), Johannsmann (9), Krischer (5), Kraus (2), J. Rüther (2), Nils Schmidt (6/2), Bornemann (4), Hoeck (1), Schill (1), Schröder (4), Luca (1), Clewing (2).
TVN: Liebig, Funke (ab 46.); S. Frohne (7/4), M. Pater (1), Koch (4), Kintgen (5), Nöggerath (3), T. Frohne (2), Hackmann, Caruso (4), Eickel (1), Spitthoff.
Trainerstimmen
Tobias Clewing, Co-Trainer VfS: „Zoran hat direkt nach dem Spiel „Glückwunsch“ geschrieben. Wir hatten eine große Spielfreude, haben gerade in der Deckung mega stark agiert. Die erste Viertelstunde war es noch ein bisschen ein Abtasten. Ich habe mir Mühe gegeben, punktuell zu wechseln und nicht fünf Spieler auf einmal. Die Jungs wollen weiter Gas geben und es durchziehen. Ein bisschen mehr Tempo hätte ich mir heute sogar noch gewünscht. Die Pause, die jetzt kommt, ist doof, weil wir jetzt voll im Rhythmus sind.“
Wolfgang Burgard, Trainer TV Neheim: „Zur blauen Karte: Da muss der Spieler einfach die Schnauze halten. Zum Spiel: Erste Halbzeit katastrophale Abwehrarbeit von uns. Wir haben individuell jeden Zweikampf verloren. Zudem war die Chancenverwertung katastrophal. Dass, was wir von Außen oder auch vom Kreis verknallt haben, kannst du dir so nicht erlauben. Warstein war in allen Belangen besser. Uns fehlte auch der Biss. Ob es daran lag, dass wir verspätet angereist sind, kann ich nicht beurteilen. Es darf aber auch keine Ausrede sein. Wir haben unser Auswärtsgesicht gezeigt. Leider!"
Spielbericht 2. Herren
Nicht mehr Tabellenletzter der Kreisliga
Warstein – Welch Energieleistung: Die 2. Männermannschaft des VfS Warstein bringt sich nach zuvor sieben sieglosen Spielen durch einen hart erkämpften 25:22-Erfolg gegen Halingen II im Kreisliga-Abstiegskampf wieder in Position, gibt die rote Laterne an Schwerte-Westhofen weiter. Es ist der zweite herausgespielte Sieg Warsteins seit dem Saisonstart Mitte September (25:17 gegen Schwerte), danach kam ein doppelter Punktgewinn nur durch die 2:0-Wertung gegen Hohenlimburg II hinzu.
Kreisliga, Männer: VfS 59 Warstein II - TV Westfalia Halingen II 25:22 (6:14).
Nach einer desaströsen ersten Spielhälfte dürfte kaum noch jemand einen Pfifferling auf die Kretschmer-Sieben gesetzt haben. Warstein kam mit dem pomadigen Angriffsspiel des Gegners überhaupt nicht zurecht, leistete sich zudem viele eigene technische Fehler. Hinzu kam, dass Latte oder Pfosten ein ums andere Mal im Weg standen. So war das Halbzeitergebnis von 6:14 aus Sicht der Heimmannschaft absolut ernüchternd.
In der Kabine rüttelte Trainer Benjamin Kretschmer sein Team wach, präsentierten sich die Gastgeber nun im Angriff wesentlich entschlossener. So schmolz der Halinger Vorsprung von Minute zu Minute. Der starke Jannes Goldbach stellte in der 56. Minute den 21:21-Ausgleich her, warf der dem Bezirksliga-Kader ausgeliehene Jannis Luca zum 22:21 sogar erstmals die Führung für den VfS heraus.
Die Zuschauer hielt es kaum noch auf ihren Sitzen. Hannes Stollberg, der nach seiner Einwechslung auf 13 Paraden kam, war in den Schlussminuten Fels in der Brandung. Und vorne sorgte Goldbach – trotz eines zuvor verworfenen Siebenmeters – mit seinem neunten Tor für den 25:22-Endstand. Damit rissen die Warsteiner die Gäste endgültig aus allen Aufstiegsträumen, während sie selber einen eminent wichtigen Heimsieg feierten und das Tabellenende verließen.
Coach Kretschmer: „In der zweiten Halbzeit haben wir es endlich geschafft, die Dinger auch reinzuwerfen. Leider waren wir erst nach der Pause on fire. Halingen hat einen extrem langsamen Ball gespielt. Halingen wollte das Spiel am Freitagabend aufgrund von Personalmangel noch verlegen, dafür stand aber eine ganz ordentliche Truppe auf der Platte. Der Sieg ist extrem wichtig für uns. Der erste Schritt ist getan, weitere müssen folgen.“
Die restlichen VfS-Spiele bis Saisonende: Bigge/Olsberg (29. März/A), Ruhrtal II (5. April/H), Meschede (3. Mai/A), Iserlohn/Sümmern (10. Mai/H).
Schiedsrichter. Andreas Baum.
Zeitstrafen: 9/5.
VfS: Göke, Stollberg (ab 23.); Lutter, Grotenhöfer, Goldbach (9/1), Schulte, Sobkowiak (2), Enste (3), Grande, Mir (2), Luca (5), Aslan, Clewing (4), Mues.
Spielbericht Damen
VfS-Frauen 21:26 in Sundern
Kreisliga Ost, Frauen: HV Sundern II - VfS 59 Warstein 26:21 (15:8).
Die VfS-Frauen kassieren die zweite Niederlage in Folge und rutschen mit 5:13 Punkten auf den vorletzten Platz ab. „In der zweiten Halbzeit haben wir besser gespielt, gut gedeckt und Tempo gemacht. Da können wir drauf aufbauen“, sagte Trainer Tobias Stollberg, dessen Team nach einem 9:1-Fehlstart bis auf 24:20 (55.) herangekommen war.
Im Tor ersetzten Finja Kersting und Katja Kickbusch die erkrankt ausgefallene Ann-Kathrin Laustroer.
Torfolge: 9:1 (16.), 12:3 (19.), 13:8 (26.), 17:10 (36.), 24:20 (55.), 26:20 (58.).
Zeitstrafen: 2/2.
Siebenmeter: Sundern II 6/6, VfS 5/3.
VfS: Finja Kersting (31. Katja Kieckbusch); Saskia Glock (12/2), Lisa Deisting (1), Silke Becker, Helen Neuhaus, Emma Stollberg (3), Lisa Gößmann (1), Annabelle Luse, Eva Sablowski, Ilka Pietz (2/1), Marie-Sophie Roeder (2), Manja Singer-Wege.
Spielbericht 3. Herren
Dritte 19:29
2. Kreisklasse Männer: HV Sundern II - VfS 59 Warstein III 29:19 (13:8).
„Es hat trotz der Niederlage Spaß gemacht. Wir haben uns sehr gut geschlagen, sind auf 13:10 herangekommen, aber hinterher fehlte die Kraft“, sagte Matthias Sellmann nach der dritten Niederlage in Folge.
Aus den letzten fünf Spielen holte die VfS-Dritte, der am Samstag in Sundern erneut der etatmäßige Rückraum fehlte, nur einen Punkt.
Torfolge: 3:0 (3.), 6:4 (8.), 11:5 (19.), 13:8 (27.), 13:10 (33.), 22:13 (46.), 25:16 (54.), 26:19 (58.).
VfS III: Andreas Buschhoff, Ulrich Heiß; Falk Pichler (2), Sebastian Materne (5), Tobias Zähnsch, Artur Demurchjan (6/2), Mark Hübner (1), Michael Dührkopp, Hendrik Schasse, Hartwig Sellmann, Matthias Sellmann (5/1).
Soester Anzeiger, 24.03.2025, Text: Thorsten Heinke, Harald Struff, Oliver Junker, Fotos: Thorsten Heinke
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