34:25-Sieg nach 0:5-Start
VfS Warstein gewinnt beim Tabellendritten
Warstein/Dortmund – Zwar streikt momentan ihr Bus, dafür läuft der Motor der Handballer des VfS Warstein weiterhin auf vollen Touren. Im ersten Spiel des neuen Jahres setzte sich der verlustpunktfreie Tabellenführer der Bezirksliga beim Drittplatzierten TV Eintracht Husen-Kurl nach einem echten Horrorstart am Ende noch deutlich mit 34:25 durch und baute damit seine imposante Serie auf neun Siege in neun Spielen aus. Ein eher unglückliches Debüt im VfS-Dress mit der Rückennummer 5 feierte in der Sporthalle Asseln im Dortmunder Stadtteil Winter-Neuzugang Sören Johannsmann.
Bezirksliga Mitte: TV Eintracht Husen-Kurl - VfS 59 Warstein 25:34 (12:16).
Der verletzte Rückraumspieler Lars Schmidt, der am Dienstag in Greven am Knie operiert wird und dem eine Zwangspause von bis zu einem Jahr droht, und die rund 30 mitgereisten VfS-Fans trauten ihren Augen nicht. Nach exakt acht gespielten Minuten lag ihre Mannschaft mit sage und schreibe 0:5 im Hintertreffen. In dieser Phase bekamen die Gäste – auch bedingt durch den geharzten Ball – nichts auf die Reihe. Erst Philip Schröder erlöste den VfS Warstein schließlich nach 480 torlosen Sekunden mit dem Anschlusstreffer zum 1:5.
Ab da kamen die Warsteiner besser und besser in die Partie hinein, auch weil Keeper Hannes Stollberg nun immer mehr zum Rückhalt wurde. In der 18. Spielminute war sogar der 9:9-Ausgleich hergestellt. Joel Krischer traf im Nachfassen. Kurz darauf lagen die Gäste nach einem Tor von Maximilian Rüther mit 11:9 in Front. Die Partie hatte eine irre Wende genommen.
„Wir haben in der Phase viel besser verteidigt und uns vorne viel besser bewegt“, nannte VfS-Coach Zoran Kaseric den Grund, warum sein Team plötzlich in Führung lag. Herausheben muss man Nils Schmidt, der nach 26 Minuten bereits sechs Treffer auf dem Konto hatte. Und so ging Warstein sogar mit einem beruhigenden Vier-Tore-Vorsprung in die Halbzeitpause.
Im zweiten Durchgang setzte Husen-Kurl alles auf eine Karte, nahm zwischenzeitlich zwei Warsteiner in Manndeckung. Zwar kamen die Hausherren wieder auf drei Tore heran, doch Warstein blieb cool in dieser Phase und ließ sich auch von einer aufkommenden Hektik nicht aus der Ruhe bringen. Das Debüt von Sören Johannsmann hatte sich mit dem Ende der ersten 30 Minuten schon wieder erledigt. Der 26-jährige Rückraum-Allrounder bekam unglücklich einen Schlag auf die Hand ab. Trainer Kaseric gab nach dem Spiel aber zumindest leichte Entwarnung.
Doch auch ohne Johannsmann ließen die Gäste nichts mehr anbrennen. Niklas Schmidt war mittlerweile für Stollberg zwischen die Pfosten gerückt. In der Schlussphase traf der eingewechselte Max Bornemann noch dreifach für den VfS. Und auch Florian Hoeck zeigte seine Kaltschnäuzigkeit nach dem Seitenwechsel, blieb im ersten Abschnitt ohne Torerfolg, war am Ende dann aber mit sechs Treffern noch zweitbester Warsteiner Schütze.
Der vom Tabellenzweiten TV Brechten erhoffte Warsteiner Ausrutscher blieb schließlich aus.
Trainerstimmen
Stefan Lasshof (TV Eintracht Husen-Kurl): „Mir war klar, dass es in dem Tempo nicht weitergehen würde. Nach dem 5:0-Start haben wir nicht mehr konsequent genug verteidigt. Hinten heraus haben uns dann aufgrund des dünnen Kaders die Luft und auch die Wechselmöglichkeiten gefehlt. Ich sehe Brechten aufgrund des Rückspiels mit Harz gegenüber Warstein leicht favorisiert. Wir wollen Platz drei festigen.“
Zoran Kaseric (VfS 59 Warstein): „Wir haben uns in den Anfangsminuten nicht bewegt, der Gegner hatte noch Kraft. So kommt ein Kaltstart wie das 0:5 zustande. Hannes Stollberg war zu Beginn etwas nervös, hat dann aber super gehalten. Wir haben heute auch mit wenig Personal gespielt. Ich wollte auch nicht viel experimentieren. Spieler wie Jannis Luca, Julius Rüther oder Jonas Schmidt werden dann nächste Woche ihre Chance bekommen. Am Ende ist es ein verdienter Sieg. Es spricht für die Mannschaft, wie sie zurückgekommen ist in dieses Spiel.“
Statistik
Torfolge: 5:0 (8.), 7:4 (10.), 9:9 (18.), 9:11 (20.), 10:15 (28.), 12:16 (30.); 15:18 (37.), 18:24 (46.), 19:27 (49.), 22:29 (55.), 23:33 (59.), 25:34 (60.).
Siebenmeter: TVE 5/5, VfS 3/3.
Zeitstrafen: TVE 3 / VfS 4.
Schiedsrichter: Driftmeyer/Tawanapour (Menden).
Zuschauer: 75.
TV Eintracht Husen-Kurl: Kemna; Schultz, R. Krohne (7/5), Kober (3), K. Krohne, R. Albert (3), T. Albert (3), Brenscheidt (3), Velmeden (1), Gonsior (5).
VfS 59 Warstein: Stollberg, Niklas Schmidt; J. Schmidt, Johannsmann, Krischer (5), Kraus (2), J. Rüther, Nils Schmidt (10/3), Bornemann (3), Hoeck (6), M. Rüther (3), Schill, Schröder (5), Luca.
Soester Anzeiger, 13.01.2025, Text + Fotos: Thorsten Heinke
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