Siegesserie reißt im Spitzenspiel
- Chris Martin
- 17. März
- 3 Min. Lesezeit
VfS Warstein verliert beim TV Brechten vor 400 Zuschauern 24:27

Dortmund-Eving/Warstein – Rot gegen Blau: Ein begeisterndes Spitzenspiel in der Bezirksliga lieferten sich der TV Brechten und der VfS Warstein auf und neben dem Spielfeld in der mit 400 Zuschauern restlos ausverkauften Evinger Sporthalle. Am Ende hatte der Gastgeber knapp mit 27:24 die Nase vorn und schob sich auch dank des Hinspielergebnisses (24:23 für Warstein) vier Runden vor Schluss auf den 1. Tabellenplatz. Die Warsteiner Siegesserie endete somit nach 16 Spielen. Knackpunkte in einer umkämpften Partie waren die beiden roten Karten für Warstein in der Schlussphase, wodurch sich Brechten in doppelter Überzahl auf 26:22 absetzen konnte.
Bezirksliga: TV Brechten - VfS 59 Warstein 27:24 (13:13).

Frenetisch feuerten die rund 70 mitgereisten Warsteiner Fans ihre Mannschaft von der ersten bis zur letzten Spielminute an. Dem standen die Anhänger des TV Brechten aber in nichts nach. Und so sorgten beide Fanlager für mächtig Betrieb auf der Tribüne. Auch auf dem Spielfeld ging es über weite Strecken hoch her, schenkten sich die beiden Titelaspiranten nichts, wurde um jeden Ball gekämpft, um jedes Tor gerungen.
Philip Schröder begann für die Warsteiner auf der halblinken Rückraumposition (für Sören Johannsmann) und fügte sich dort gut ein mit den Anschlusstreffern zum 2:1 und 6:5. Eine hundertprozentige Quote (drei Tore bei drei Versuchen) wies in der ersten Halbzeit Nebenmann Florian Hoeck auf. Auch auf einen Zwei-Tore-Rückstand fanden die Gäste immer wieder eine Antwort, so wie in der 18. Spielminute, als Joel Krischer zum 9:9 ausgleichen konnte. Zu diesem Zeitpunkt hatte Maximilian Rüther bereits zwei Zeitstrafen kassiert. Am Ende sollte das spielentscheidend sein, warum der TV Brechten die Platte als Sieger verließ.
Erstmals die Führung schnappten sich die Gäste direkt zu Beginn der zweiten Halbzeit, als Sören Johannsmann unwiderstehlich zum 13:14 einnetzte. Doch dann begann die Zeitstrafen-Orgie aus Warsteiner Sicht. Am Ende standen sieben Hinausstellungen nur einer einzigen von Brechten gegenüber. Zu viel aus VfS-Sicht, um so ein enges Topspiel auf seine Seite zu ziehen.

Feierabend war für Maximilian Rüther in der 55. Spielminute nach der dritten Hinausstellung. Keine 60 Sekunden später erwischte es auch noch seinen Teamkameraden Sören Johannsmann, der in einer Abwehraktion Brechtens Top-Torschützen Moritz Ridder (zehn Treffer) noch einen leichten Stoß gab. Logisch, dass die Warsteiner diese Entscheidung anfochten. Doch vergeblich. In doppelter Überzahl zog der Gastgeber durch das 26:22 von Marcel Vogler auf und davon. Zwar verkürzte Nils Schmidt, doch spätestens nach Ridders 27:23 war die Partie für den VfS verloren.
Warstein kassierte in einem umkämpften Spitzenspiel die erste Saisonniederlage, wodurch sich das Blatt im Titelrennen wendet.
Statistik
Torfolge: 3:2 (5.), 4:4 (9.), 6:4 (10.), 8:5 (13.), 8:7 (14.), 9:9 (18.), 11:9 (21.), 13:11 (23.), 13:13 (30.); 13:14 (31.), 15:15 (39.), 17:17 (41.), 17:18 (44.), 20:19 (49.), 22:19 (51.), 23:20 (52.), 23:22 (54.), 26:22 (58.), 27:24 (60.).
Zeitstrafen: TV 1/VfS 7.
Siebenmeter: TV 1/2, VfS 2/3.
Rote Karten: Maximilian Rüther (dreimalige Zeitstrafe/55.), Sören Johannsmann (Foulspiel/56.).
Zuschauer: 400 (ausverkauft).
Schiedsrichter: Bendel (Wickede)/Lödige (Menden).
TV Brechten: Meyer, Kamener; Schendekehl (1), Zimmer, Vogler (7/1), Gerlach (1), Schulenburg (4), Ridder (10), Matthies (2), Klemp (2), Wagner, Strunz, Walkenhorst, Dreyer, Dürr.
VfS 59 Warstein: Niklas Schmidt, Stollberg (n.e.); J. Schmidt, Goldbach, Johannsmann (4), Krischer (4), Kraus, J. Rüther, Nils Schmidt (7/2), Bornemann, Hoeck (4), M. Rüther, Schröder (5), Luca.
Trainerstimmen
Marcel Vogler, spielender Co-Trainer des TV Brechten und siebenfacher Torschütze:
„Wir haben uns eigentlich vorgenommen, dass wir noch ein bisschen mehr Tempo machen. Das hat aber irgendwie nicht so richtig gut geklappt. Wenn Warstein einmal auf 6:0 stand, wurde es schwierig für uns. Das haben sie gut gemacht. Da fehlten uns dann die einfachen Tore. Der Trainer hat schon versucht, den Druck vor dem Spiel rauszunehmen. Die ständige Überzahl in der zweiten Halbzeit hat uns am Ende dann schon nach vorne gebracht. Alle Spiele müssen erst gespielt werden. Es war definitiv ein wichtiger Schritt, aber noch ist es nicht entschieden.“
Zoran Kaseric, Trainer VfS 59 Warstein:
„Natürlich haben uns die Zeitstrafen geschwächt. Hinzu kamen ein, zwei ausgelassene Torchancen, und dass die Abpraller in der Schlussphase fast alle beim Gegner gelandet sind. Kleinigkeiten haben am Ende den Ausschlag gegeben, dass wir mit drei Toren verlieren. Ich kann jetzt nicht sagen, dass ich unzufrieden bin. Die Jungs haben das super gemacht. Ich glaube nicht, dass Brechten irgendwo noch strauchelt. Jetzt heißt es aber erstmal, die Köpfe wieder hochzubekommen.“
Soester Anzeiger, 17.03.2025, Text + Fotos: Thorsten Heinke
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